Autoren: M. Schuster, S. Bertheau, C. Taube, E. Bialas, M. Bauer
Einleitung: Überlappende Wechsel durch überlappende Anästhesie-Einleitungen gehören zu den am häufigsten durchgeführten Maßnahmen, um die OP-Prozesseffizienz zu steigern. Bislang gibt es keine multizentrischen Erhebungen zu der Häufigkeit und dem Zeitaufwand für überlappende Anästhesie-Einleitungen in deutschen Krankenhäusern.
Methoden: Daten aus dem Benchmark- Programm von BDA/BDC und VOPM wurden analysiert. Alle konsekutiven Wechsel innerhalb von 12 Monaten (01.10.2012 – 30.09.2013) aus 25 Krankenhäusern (23 OP-Bereichen aus der Allgemein- und Viszeralchirurgie, 20 OP-Bereichen aus der Unfall-/orthopädischen Chirurgie) wurden in die Analyse eingeschlossen. Wechselzeiten wurden als Naht-Schnitt-Zeit und als Wechselzeit (Ende chirurgische Maßnahmen vorlaufender Fall bis Freigabe Anästhesie des nachfolgenden Falls) erfasst.
Ergebnisse: 54.750 Wechsel konnten ausgewertet werden. Der Anteil überlappender Einleitungen lag im Bereich der Unfall-/orthopädischen Chirurgie mit 27,3%±20,9% im Vergleich zu 18,2%±13,9% in der Allgemein-/ Viszeralchirurgie deutlich höher. Im Schnitt wurde der überlappende Wechsel 19,7±20,0 resp. 25,2±21,6 Minuten vor dem Ende der vorlaufenden OP begonnen. Sowohl die Wechselzeit als auch die Naht-Schnitt-Zeit lagen bei den überlappenden Wechseln unter den durchschnittlichen Wechselzeiten bei nicht-überlappenden Wechseln (Unfall-/ orthopädische Chirurgie: 16,3±11,5 vs. 33,4±17,1 min resp. 50,5±15,1 vs. 62,0±20,3 min; Allgemein-/Viszeralchirurgie: 22,7±16,5 vs. 36,3±18,1 min, resp. 51,5±20,1 vs. 57,1±20,5 min).