Das Tagescockpit des OPTEAMIZERs enthält eine Übersicht über die relevanten Kennzahlen des jeweiligen Tages. Morgendlicher Beginn, geplante Schnitt-Naht-Zeiten und die Saalauslastung dienen als Instumente im Cockpit, die noch am selben Tag betrachtet und analysiert werden können. Vor diesem Hintergrund interessiert es uns, zu erfahren, wie ein Klinikum in der Praxis von der Nutzung des Tagescockpits profitiert. Hierfür haben wir den OP-Manager des Klinikums Landkreis Erding, Herrn Hüttinger gebeten, uns von der Nutzung und seinen Eindrücken des Tagescockpits zu berichten.
Wie wichtig ist die tagesaktuelle Steuerung Ihres OPs und weshalb?
Die tagesaktuelle Steuerung nennt Ross und Reiter bezüglich Prozessdefiziten und Schwankungen. Hier kann gezielt mit den entsprechenden Fakultäten sowie einzelnen MitarbeiterInnen gesprochen werden. Ich finde es äußerst wichtig, mit graphischer Unterstützung Defizite anzusprechen, um negative Entwicklungen im Keim zu ersticken.
Wie haben Sie vorher Ihre tägliche Steuerung vorgenommen?
Ich habe mir immer mit selbstgemachten Excel-Sheets geholfen sowie über inmed relevante Daten generiert.
Welche Auswertung ist für Sie die wichtigste im Tagescockpit und warum?
Für mich gibt es zwei entscheidende Auswertungen. Der Erste Schnitt: In Häusern der Grund- und Regelversorgung ist diese Zielerreichung Voraussetzung für weitere stabile OP-Prozesse in der KBZ. Verspäten sich die Startprozeduren, geht dies meist mit Überstunden und Personalquerelen einher. OP-Verschiebungen in die BD- Zeit oder auf den Folgetag, aber auch geringere Koordinationsmöglichkeiten für die Integration von Nachmeldungen ins Programm sind meist die Folge und verursachen Probleme mit Blick auf Verweildauern sowie die Zufriedenheit der Patienten und Mitarbeiter.
Die zweite entscheidende Kennzahl ist der Naht – Schnitt – Prozess: Jede Fakultät hat bei mir eine individuelle Vorgabe. Versäumnisse habe ich so auf einen Blick parat und gehe sofort mit den entsprechenden Playern ins Gespräch. Eine pauschale Verurteilung / Lob ist hier nicht angebracht. Ein Maximum an Wertschöpfung oder Reduktion von Verschwendung bedarf stabiler Erster Schnitte, optimaler Schnitt – Naht – Prozesse pro OPS sowie bestmöglicher Naht – Schnitt – Prozesse, angepasst an die bauliche und personelle Infrastruktur eines jeden Klinikums.
Was leistet das Tagescockpit darüber hinaus für Ihr Krankenhaus?
Absolute Transparenz für jeden Beteiligten bezogen auf die Prozessperformance. Auch Ansporn, um besser zu werden sowie die Darstellung gelungener Prozesse.
Inwiefern hat das Tagescockpit Ihre täglichen OP-Prozesse verbessert?
Auf alle Fälle verändert es das Mindset der Stakeholder, sich in Ihrem täglichen Tun noch zu verbessern, dass es nachweislich Sinn macht, sich an Vorgaben zu halten und dass Ineffizienzen gnadenlos transparent gemacht werden. Der OP als teuerste Ressource im Klinikum muss bestmöglichst gebucht werden und Tertiärprozesse angepasst.