Fünf Jahre OP-Prozessdaten Benchmarking (2009 – 2013)

Autoren: E. Bialas, M. Schuster, C. Taube, M. Diemer, M. Bauer
Zeitschrift: A&I Anästhesiologie & Intensivmedizin
Der aktuelle Stand des Programms von VOPM, DGAI/BDA und BDC
Zusammenfassung:
Aufbauend auf dem „Glossar perioperativer Prozesszeiten und Kennzahlen“ wurde 2009 von der Arbeitsgruppe Kennzahlen des Verbands für OP-Management (VOPM), der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin (DGAI), dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten (BDA) und dem Berufsverband der Deutschen Chirurgen (BDC) ein gemeinsames Benchmarking- Programm von OP-Prozessdaten in Zusammenarbeit mit der Hamburger Firma digmed Datenmanagement im Gesundheitswesen GmbH eingeführt. Es sollten Kennzahlen definiert werden, die einen Vergleich der OP-Prozesseffizienz des eigenen Hauses mit der anderer Krankenhäuser ermöglichen. Gleichzeitig sollten die Kennzahlen des Benchmarking einen direkten Ansatz zur Steuerung der eigenen OP-Prozesse bieten. In einem Pflichtenheft wurden die Anforderungen an das Benchmarking-Programm in den drei Rubriken „Datenherkunft und Datenqualität“, „Nutzbarkeit und Nutzwert“ sowie „Sicherheit und Akzeptanz“ beschrieben.
Der Umfang und die Komplexität der Anforderungen verlangten zur nachhaltigen Realisierung eine stabile Struktur. Die Verantwortung für die inhaltliche Gestaltung des OP-Prozessdaten-Benchmarkings liegt bei den Verbänden VOPM, DGAI/BDA und BDC. Sie wird von der AG Kennzahlen und dem Wissenschaftlichen Beirat gemeinsam wahrgenommen. Die Umsetzung insbesondere einer datenschutzrechtlich korrekten und den aktuellen Sicherheitsanforderungen genügenden Infrastruktur übernimmt die digmed GmbH.
Für die Kennzahlen „Pünktlichkeit des morgendlichen OP-Beginns“, „Naht-Schnitt-Zeit“, „Wechselzeiten“, „Schnitt-Naht-Zeit“, „Auslastung OP-Kapazität mit Schnitt-Naht-Zeit“, „Anzahl Eingriffe / Summe Schnitt-Naht-Minuten je VK“ und „Personalkosten je Eingriff / Schnitt-Naht-Minute“ werden für die teilnehmenden Krankenhäuser Benchmarkings angeboten. Grundlage der Auswertungen sind Daten, die aus der Routinedokumentation jedes OP-Falles stammen. Sie werden elektronisch an digmed übermittelt und stehen nach zentraler Plausibilitätsprüfung in einem Internet-Portal zur Nutzung zur Verfügung. Unter der Zielsetzung umfassender Transparenz sollten alle im OP tätigen verantwortlichen Mitarbeiter Zugang zu den Auswertungen der Prozesszeiten und Kennzahlen erhalten. Veränderungen und Zielerreichung können kontinuierlich überwacht und über eine geeignete Kommunikationsinfrastruktur allgemein zugänglich gemacht werden.
Seit 2009 hat sich die Zahl der teilnehmenden Krankenhäuser und parallel dazu auch der verfügbaren Datensätze stetig erhöht. Aktuell nehmen 141 Krankenhäuser teil; die Zahl der OP-Fälle liegt bei über 5 Millionen. Stärken sind besonders die gemeinsame Entwicklung mit den Verbänden, aber auch z.B. der Datenumfang, die Zugänglichkeit für alle interessierten Krankenhäuser und die Teilnahme von Häusern aller Größenordnungen und Versorgungsstufen. Herausforderungen bestehen in der qualitativen und quantitativen Verbesserung der zugrundeliegenden Daten.
Mit der Bereitstellung des Internet-Portals OPTEAMIZER im Jahr 2014 werden neue, umfangreiche Anforderungen der OP-Manager in Bezug auf Datenbereitstellung und Auswertungsmöglichkeiten beim Benchmarking erfüllt.
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