COVID-19: Auswirkungen des Lockdowns auf die operative Patientenversorgung in Deutschland im April 2020

Autoren: E. Bialas, A. Schleppers, T. Auhuber
Zeitschrift: A&I Anästhesiologie & Intensivmedizin
Zusammenfassung:
Der Lockdown in der ersten Welle der COVID-19-Pandemie im März und April dieses Jahres führt zu einer Reduzierung der planbaren Operationen bundesweit um mehr als 40%. Das Ausmaß der Reduzierung weist erhebliche regionale Unterschiede auf, die möglicherweise mit der geografischen Ausbreitung der Pandemie im zeitlichen Verlauf zu begründen sind. Die Quote der abgesetzten Operationen variiert zwischen den Krankenhausversorgungsstufen, ohne dass eine einheitliche Linie zu erkennen ist. Überwiegend sind planbare Operationen ohne unmittelbare Lebensbedrohung abgesagt worden. Zahlenmäßig sind von den Absagen die Augenheilkunde, die Hals-,Nasen- und Ohrenheilkunde sowie die Orthopädie/Unfallchirurgie betroffen. Auch in der Allgemein-/Viszeralchirurgie sind Eingriffe abgesagt worden.
Das Freihalten von Behandlungs- und Intensivkapazitäten in den Kliniken als primäres Ziel der Maßnahme wird erreicht. Die Anzahl nicht planbarer Eingriffe geht nicht oder nur wenig zurück. Die Auswirkungen der Verschiebung elektiver Operationen müssen in weiteren Studien insbesondere hinsichtlich somatischer und psychischer Aspekte analysiert werden. Das Nachholen der verschobenen Operationen stellt Patienten und Krankenhäuser vor erhebliche Herausforderungen.
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